ursprünglich wollten wir den Kreuzweg der Jugend am 20. März 2020 in Ringelheim gehen. Nun habe ich mich entschieden, Euch die Materialien an den Tagen vor Ostern, in der Karwoche, zugänglich zu machen. So können wir gemeinsam im Geiste den Kreuzweg gehen, in dem wir täglich ein Bild anschauen, die Musik hören, die Texte lesen und gemeinsam beten. Wer mag kann auch die Impulsfragen beantworten, entweder nur für sich oder aber für alle lesbar.
Station 5: Jesus wird vom Kreuz abgenommen |
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Joseph ging zu Pilatus und bat ihn um den Leichnam Jesu. Dann nahm er ihn vom Kreuz ab.
Ein Mann nimmt den toten Jesus vom Kreuz und hält Ihn. Es ist Joseph von Arimathäa. Er übergibt Ihn in die Arme von Maria, der Mutter Jesu. Zärtlich ist die Berührung zwischen der Mutter und dem Toten. Wange an Wange. Wie früher, als Jesus noch lebte. Unten kniet Nikodemus und löst mit den letzten Nägeln Jesu Füße vom Kreuz. Daneben steht weinend Johannes, der Jünger Jesu.
Bist du schon einmal mit dem Tod in Berührung gekommen?
Es kann seltsam sein, bei jemandem zu sein, den du noch ganz lebendig vor Augen hast, und nun ist diese Person tot. Schon wenn ein Haustier stirbt, bist du in so einer seltsamen Situation. Noch einmal anfassen? Noch einmal streicheln? Selbst hinaustragen?
Es ist unglaublich schwer zu fassen, wenn ein Mensch stirbt, den du lieb hast.
Vielleicht hilft es, wenn du den toten Menschen noch einmal siehst und sie oder ihn berührst. Nicht umsonst gibt es auch heute noch den Brauch, die Toten zu Hause feierlich aufzubahren. Egal wann und wo sie stattfindet: So eine letzte Begegnung mit einem geliebten Menschen ist wichtig für das Abschiednehmen. Gerade weil dieser Abschied so schwer fällt.
Du musst es ja erst fassen: Vor Kurzem sind wir uns noch begegnet, und nun spürst du, dass in der Hand, die du berührst, kein Leben mehr ist. Die verstorbene Person ist dir noch genauso lieb und gleichzeitig ganz fremd. Der Tod trennt uns. Aber du hältst diese allerletzte Begegnung und Berührung aus, weil dir dieser Mensch so lieb und wichtig war. Diese Liebe hört mit dem Tod nicht auf. Sie verändert sich nur, und sie lehrt, dass es gut ist, wenn wir mitten im Leben sorgsam und zärtlich miteinander umgehen.
Beten wir gemeinsam:
Jesus, Du hast die Menschen geliebt. Deine Liebe hilft uns in den schwersten Momenten, auch in der Trauer, auch im Tod. Hilf uns, Jesus, dass wir leben und lieben. Amen.
Impulsfragen
Wo bist du mit dem Tod in Berührung gekommen?
Wie war das für dich? Was war schwierig? Was hat dir dabei geholfen?
Was erzählen dir andere von ihren Begegnungen mit dem Tod?